Storytelling versteckt sich überall
Storytelling – Geschichten erzählen – ist ein wesentlicher Bestandteil in unser aller Leben. Egal, welcher Generation wir angehören oder in welchem Zeitalter wir leben – Geschichten haben die Menschheit schon immer begeistert und den Austausch von Informationen begünstigt. Für Deine Marketing Maßnahmen kannst Du Dir dieses Tool zunutze machen. Doch bevor wir dazu kommen, schauen wir uns erstmal an, was Storytelling eigentlich ist und warum es vielversprechend ist.
Was ist Storytelling?
Plain and simple: das Erzählen einer Geschichte. Ob wir ein Buch lesen, ins Theater gehen oder uns einen Film im Kino oder via Streaming Diensten anschauen, überall ist das Element Storytelling zu finden. Mit Geschichten werden Menschen unterhalten – ob sie frei erfunden, auf einer wahren Begebenheit beruhen, Romane oder Kurzgeschichten sind – wir lassen uns von ihnen mitreißen.
Was ist eine Geschichte per se?
Eine Abfolge von Momenten und Situationen, die einem oder mehreren Charakteren widerfahren. In dieser Abfolge werden Charakter den Lesern, Zuhörern und Zuschauern vorgestellt und – solange es das Skript oder die Romanvorlage hergibt – entwickeln sich in einem bestimmten Zeitpunkt weiter. Dabei ist natürlich noch nicht alles eine Geschichte. Jemand, der zum Bäcker geht, um sich einen Kaffee zu holen, stellt eher einen Fakt als eine interessante Geschichte. Doch wenn auf dem Weg diese Person von einer anderen bestohlen wird, dieser hinterher läuft und dabei von einem Radfahrer mitgenommen wird, geht das schon eher in die Richtung Geschichte. Da wir hier mehrere Elemente vereint haben: Spannung und Drama und die Frage: wie wird es wohl ausgehen? Wird der Dieb geschnappt und was passiert mit dem Bestohlenen?
Warum funktioniert das Storytelling?
Ganz einfach: wir Menschen lieben Geschichten! Sie ergreifen uns und wir merken uns eher Geschichten als reine wissenschaftliche Fakten, die wir sowieso nach fünf Minuten wieder vergessen. Sogar, wenn die Story nicht wirklich dem eigenen Geschmack entspricht, z.B. schlechte Handlung, schlecht gespielt oder geschrieben – wir sind trotzdem gefesselt und wollen unbedingt wissen wie es ausgeht.
Hero’s Journey übertragen auf das Marketing
Das Storytelling beruht dabei auf der sogenannten Hero’s Journey, welche vom amerikanischen Mythenforscher Joseph Campbell erfunden wurde. Hierbei durchläuft der Held einer Geschichte mehrere Ebenen bzw. Situationen und befindet sich dabei auf der Heldenreise. Zunächst zeigen wir Dir diese Stadien, die der Held durchläuft, um im Anschluss diese auf den Bereich Marketing übertragen zu können. Die zuvor 17 Stufen wurden später von Christopher Vogler in 12 Schritte gewandelt. Diese sind:
- Ordinary world: Handlung startet in einer festgelegten Szenerie
- Call to adventure: Held soll sich auf die Reise machen, um einen Mangel oder sich einem bestimmten Schicksal zu stellen
- Refusal of the call: zunächst einmal widersetzt er sich dessen; möchte sein gewohntes Leben nicht aufgeben
- Meeting with the mentor: Treffen auf eine oder mehrere Personen, die ihn überzeugen, das Abenteuer doch anzutreten
- Crossing the first threshold: er überwindet sich und macht sich auf die Reise
- Tests, allies and enemies: Treffen auf Herausforderungen, Verbündeten und auch Feinden
- Approach to the inmost cave: Held dringt bis zur gefährlichsten Stelle in der Geschichte vor und trifft dabei auf seinen Endgegner
- The ordeal: Held muss eine Tortur überstehen, um seine Reise fortsetzen zu können
- Reward: nachdem ihm das gelungen ist, erhält er eine Belohnung
- The road back: Er macht sich auf den Rückweg
- The resurrection: Er hat sich während der Reise weiterentwickelt und ist geradezu wie neu geboren aus dem Abenteuer hervorgekommen
- Return with the elixir: Der Held kehrt zurück mit dem Heilmittel; der Lösung. Dies hat nun positive Auswirkungen auf das Ende der Geschichte
Ein Beispiel gefällig?
Schön und gut, aber wie kann ich das auf mein Marketing übertragen, wirst Du Dich fragen. Keine Sorge, wir zeigen es Dir! 🙂 Schauen wir uns folgende Situation an:
Der Held – Dein Kunde – befindet sich in seiner gewohnten Umgebung (Step 1). Dabei fällt ihm auf, dass er ein Problem hat und es doch das beste wäre, es zu lösen (Step 2). Doch im ersten Moment ist er noch nicht zu 100 % überzeugt, sich Hilfe zu suchen und wendet sich vom Problem ab (Step 3). Er trifft sich dann mit Freunden oder Familienmitgliedern und bespricht seine “Herausforderung”. Diese bestärken ihn darin, sich dieses Problems anzunehmen und eine Lösung zu finden (Step 4). Er gibt dem nach und macht sich auf die Suche nach einer passenden Lösung – das kann sowohl online als auch offline geschehen (Step 5). Dabei trifft er auf unterschiedliche Anbieter, die ihm mal das eine, mal das andere versprechen – auch, wenn dies gar nicht von ihm gewünscht ist (Step 6). Er geht noch einmal in sich, evaluiert alle Angebote, und stellt sich dem augenscheinlich besten Angebot (Step 7). Er setzt sich mit diesem Anbieter und Angebot auseinander und testet beide (Step 8). Er hat die Testphase oder die Live Demo überwunden und versteht nun, was ihm das Produkt bringt und erhält z.B. einen Rabatt bei der sofortigen Buchung des Pakets (Step 9). Er beendet seine Suche, da er das passende Produkt gefunden hat (Step 10). Er ist nun viel schlauer als vorher und von der gefundenen Lösung überzeugt (Step 11). Er nutzt das Produkt bzw. die Lösung, um sein Problem endgültig vom Tisch zu fegen (Step 12).
Nutze Storytelling für Dein Business
Du kannst das Storytelling vielerorts einsetzen, um Deine Kunden von Deinem Unternehmen und Deinen Produkten zu überzeugen. Indem du eine eigene App entwickelst, kannst Du Dir dieses Element zunutze machen und mit der App eine Geschichte erzählen, um damit den Mehrwert für Deine Kunden darzustellen. Newsletter, Sales Pages oder Deine Homepage sind ebenfalls ideale Kandidaten für das Storytelling. Social Media Kanäle eignen sich auch, um Usern zu zeigen, dass Du ihr Problemlöser bist. Wie schon Schriftsteller und Drehbuchautoren – lass Deiner Kreativität freien Lauf und bediene Dich dem Storytelling.